Das paläontologische
Museum in
Apt (Vaucluse/Provence) |
Der Luberon in
der Provence, ein kleiner
Gebirgszug östlich
von Avignon, bietet einige in Fossiliensammlerkreisen recht bekannte
Fossilfundstellen.
Die Karte zeigt den „Parc Naturel Régional du Luberon“ und das „Réserve Naturelle Geologique“
Bekannte
Fundstellen kennen wir bspw. bei
Carniol und Gargas
im Raum Apt, wo graue Mergel des Gargasiens (Unterkreide, Oberes
Aptien)
anstehen, die eine kleinwüchsige, aber sehr artenreiche Pyritfauna
beinhalten.
Bei Cereste und Manosque finden sich in oligozänen Plattenkalken
Fische,
Insekten, Pflanzen und Wirbeltiere wie Frösche, Vögel und
andere. Bei Vachère
wurde 1981 ein Bachiterium – ein primitiver Pflanzenfresser von der
Größe einer
Gazelle - gefunden und aus den miozänen, weißen Kalken des
Luberon sind
großwüchsige Seeigel und Jakobsmuscheln bekannt.
Dapalis macrurus, das bekannteste und häufigste Fossil in den oligozänen Plattenkalken von Cereste.
Ein Vogel aus dem Oligozän von Cereste Das aber war
noch nicht alles ... man
beachte bitte die
schwere Stahltür ! Dahinter führt eine geheime Treppe in ein
großes
gruftartiges Gewölbe, das voller Fossilien und Informationen
über die Geologie
des Luberon ist. Direkt hinter dieser Tür begegnet dem Besucher
das bei
Vachères gefundene Bachiterium. Eine lange Steintreppe
führt hinab in den
Keller, ein Gemäuer aus dem 18. Jahrhundert, irgendwie wächst
in diesem Moment
die Sorge, ob denn die Tür noch geöffnet sein wird, wenn man
wieder zurück ans
Tageslicht möchte.
Hinter der geheimnisvollen Stahltür geht es abwärts in den urigen Keller – direkt hinter der Tür begegnet man dem Bachiterium von Vachères Aber unten im
Verlies verschwinden diese
Sorgen schnell,
wenn man inmitten der schönen Fossilien steht. Auf zahlreichen
Schautafeln wird
die Geologie der Region erläutert, von vielen typischen Fossilien
der Gegend
werden teils sehr schöne Stücke gezeigt, beginnend mit den
winzigen
Pyritgastropoden der grauen Gargasiummergel bis hin zu mehr als einem
halben
Meter großen heteromorphen Ammoniten der Unterkreide aus dem
Plateau d`Albion.
Ein Blick durch den Kellerraum des Museums Ammoniten der Unterkreide aus dem Plateau du Vaucluse Die Ammoniten der Unterkreide des
Plateau d´Albion.
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Die
miozänen Kalke des Luberon enthalten
großwüchsige Jakobsmuscheln sowie faustgroße Seeigel
als spektakulärste Funde,
aber natürlich auch viele kleinere Fossilien.
In dieser Vitrine sieht man die kleinen pyritisierten Fossilien der grauen Mergel des Gargasiens (Untere Kreide, Aptien)
An der Kasse gibt es gute Auswahl an Naturführern über den Luberon, auch die hier als Literaturangaben gemachten, sehr empfehlenswerten Bücher. Wer Literatur über die Region sucht, sollte sich auch in der sehr gut sortierten Buchhandlung am Rathaus von Apt umsehen |
![]() Eine
interessante Wand : sie zeigt den oligozänen
See von Cereste. Die rote Säule im Vordergrund hat neben einigen
Erläuterungen
Knöpfe, man drückt einen und es öffnet sich ein Fenster,
hinter dem das
passende Fossil verborgen ist.
![]() Ein oligozäner Frosch aus Cereste – man kann ihn nur sehen, wenn man den richtigen Knopf an der Wand des oligozänen Sees drückt. |
Literatur
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Anschrift Das Museum liegt nur 200 Meter neben der Kathedrale von Apt im Stadtzentrum. La Maison du Parc
Naturel Régional du Luberon |